Bereits zum siebten Mal laden PSE – Pharma Solutions Europe und 1stLine e.K. am 12. November 2020 zur Fachtagung – mit gewohnt hochkarätiger Besetzung, doch in diesem Jahr erstmals in multinationalem Format: Neben den Inhabern der gastgebenden Unternehmen sprechen fünf ausgewählte Experten zum Thema Rabattvertragsmanagement aus deutscher, europäischer und außereuropäischer Sicht.
Die pharmazeutische Industrie lebt von neuen Ideen. Ob Originalprodukte, Generika, Re-Importe oder Biosimilars, laufend versucht sich die bestehende pharmazeutische Industrie im durch Rabattverträge hoch regulierten Markt zu behaupten, während zahlreiche europäische und außereuropäische Anbieter bereits an den hohen Anforderungen des Markteintritts in Deutschland scheitern. Die fehlende Expertise im Umgang mit dem europäischen Vergaberecht macht es insbesondere außereuropäischen Anbietern nicht leicht, ihre Produkte hier zu Lande erfolgreich in Rabattverträgen zu platzieren oder sich im ungeregelten Markt, außerhalb der Rabattverträge, zu behaupten. Hinzukommen durchaus berechtigte Erwartungen der deutschen Krankenkassen sowie zusätzliche Anforderungen im Bereich des Controllings von Rabattverträgen, welche sich deutlich vom bisher bekannten klassischen Vertriebscontrolling unterscheiden. Einer der Vorträge wird sich diesem Thema widmen und die klassischen Markeintrittshürden aus Sicht außereuropäischer Dienstleister im Detail erläutern.
Doch auch deutsche Anbieter dürfen gespannt sein, denn das Thema Arzneimittelrabattvertragsmanagement stellt auch sie noch immer vor die ein oder andere Herausforderung und wirft Fragen auf: Welche Verhaltensweisen verlangt das europäische Vergaberecht den Anbietern ab und welche Chancen bietet es? Welche Erwartungen stellen die Krankenkassen an die pharmazeutischen Anbieter? Welchen Anforderungen muss das Controlling von Rabattverträgen gewachsen sein? Und wie funktioniert eine ideale Zusammenarbeit von Industrie, Krankenkasse und Apotheke im Kontext des Rahmenvertrags nach §129 SGB V und der voranschreitenden Digitalisierung? Antworten auf diese Fragen kennen die geladenen Referentinnen und Referenten, die allesamt aus langjähriger Erfahrung im deutschen Gesundheitswesen sprechen.
Moderiert und eröffnet wird die Fachtagung von PSE-Inhaber Rainer Aufrecht und Ingo Hüser, Inhaber von 1stLine e.K., gemeinsam. PSE – Pharma Solutions Europe hat es sich zum Ziel gesetzt, pharmazeutische Anbieter weltweit beim deutschen Markteintritt und im hochdynamischen Wettbewerbsumfeld der hiesigen Pharmaindustrie zu unterstützen. Dies gelingt dem inhabergeführten Unternehmen PSE mit einem international aufgestellten und mehrsprachigen Team ausgesuchter Spezialisten, die den Besuchern der Tagung in Stuttgart ebenfalls Rede und Antwort stehen werden. PSE arbeitet Schulter an Schulter mit dem auf Controlling spezialisierten Unternehmen 1stLine e.K., welches, laut Aufrecht, den Benchmark für das Controlling von Arzneimittelrabattverträgen vorgibt.
Als erster Gastredner spricht Rechtsanwalt Dr. Alexander Hübner, Partner der Sozietät Haver & Mailänder (Stuttgart/Brüssel) zum Thema “Quo vadis Vergaberecht?”. Der Jurist ist ein Vergaberechtsspezialist mit Beratungsschwerpunkten in europaweiten Vergabeverfahren und war von 2012 – 2018 Mitglied im beratenden Expertengremium der EU-Kommission zum EU-Vergaberecht. Nach dieser juristischen Einordnung, sicher auch unter rechtlichen Implikationen, wie Leistungsstörungen durch die Covid-19-Pandemie, folgt ein Vortrag von Herrn Ashish Sinha, dem Associate Vice President der international bekannten und renommierten Alkem Labs. Ltd. aus Mumbai in Indien. Er kennt die Perspektive pharmazeutischer Anbieter außerhalb Europas aus eigener Erfahrung und wird von den Besonderheiten des deutschen Marktes aus ausländischer Sicht sowie den Erwartungen an außereuropäische Dienstleister sprechen. Als dritter Redner der Fachtagung tritt Herr Frank Wienands ans Mikrofon, stv. Leiter des Fachbereichs Arznei- und Hilfsmittelversorgung und Leiter des Referats Preissteuerung/Modellprojekte der AOK Baden-Württemberg. In der deutschen Historie der Arzneimittelausschreibungen ist die AOK Baden-Württemberg die erste gesetzliche Krankenkasse, die – federführend für alle AOKs im Bundesgebiet – im April 2007 von den Möglichkeiten des §130a Abs. 8 SGB V in Form eines Bieterwettbewerbs Gebrauch machte. Trotz heftiger rechtlicher Widerstände – insbesondere in den ersten Jahren -, konnte die AOK seither zahlreiche Arzneimittelrabattverträge erfolgreich ausschreiben und schließen. Wienands wird von seiner langjährigen Erfahrung bei dem größten Verbund gesetzlicher Krankenkassen Deutschlands berichten und dezidiert auf die Anforderungen eingehen, welche im Rahmen der Ausschreibungen an die pharmazeutischen Anbieter gestellt werden. Am Nachmittag setzt sich die Vortragsreihe mit einem Beitrag von Frau Valentina Ortinghorn fort. Sie ist Tender Managerin bei Recordati Pharma und wird zahlreiche, sehr ausgereifte Praxis-Beispiele zur Steuerung von Rabattverträgen unter Nutzung fortgeschrittenster BI-Software präsentieren. Den Abschluss der Tagung bildet schließlich ein Vortrag von Dr. Matthias Kühnle, der als freier Berater und Betreiber gleich zweier Präsenz-Apotheken tätig ist. Entsprechend vertraut ist Dr. Kühnle mit den Schnittstellen der pharmazeutischen Industrie im Austausch mit der öffentlichen Apotheke, sowie den Folgen der Digitalisierung für das Apothekengeschäft. Dr. Kühnle paart seine Kenntnisse aus der langjährigen Tätigkeit bei namhaften Anbietern der pharmazeutischen Industrie mit seiner gelebten Expertise aus der täglichen Arbeit in der Offizin. Vor diesem Hintergrund wird er die Spielregeln des deutschen Apothekenmarktes beleuchten und die Sichtweisen eines abgebenden Apothekers erläutern.
Die Besucher der Fachtagung erwartet also neben der Möglichkeit, kostbare Branchenkontakte zu knüpfen, ein hochspezialisiertes Expertenkollektiv, welches sein Fachwissen rund um die Herausforderungen und Rechtslagen der Pharma-Industrie teilt.
Interessenten aus der pharmazeutischen Branche sind herzlich eingeladen, sich bezüglich einer Teilnahme an der Fachtagung mit den gastgebenden Unternehmen in Verbindung zu setzen.